Samstag, 6. November 2010

Aberdeen Lynx vs. Dundee Tigers!!

Kein Zweifel: Eishockey ist sicherlich nicht zu populär in Schottland. Ganz weit oben steht natürlich auch hier Fußball, wobei mit Celtic Glasgow und den Glasgow Rangers sogar zwei schottische Teams durchaus im internationalen Geschäft mitspielen (wenn auch nicht unbedingt durch schönen Fußball...). So wird man kaum ein Pub finden, in dem nicht nebebei auf mindestens einem Fernseher Fußball läuft, egal ob die englische Premier League, die schottische Liga oder Champions League. Daneben ist Schottland natürlich auch für viele ein Golf- Mekka, nicht nur in St. Andrews, sondern beispielsweise auch hier in Aberdeen gibt es mehrere Golfplätze. Wesentliche verbreiteter und populärer als daheim sind natürlich auch noch Rugby und Lacrosse, wo man den Eindruck hat, dass dies die meisten Schotten schon in der Schule regelmäßig spielen und die Universitätsteams die prestigeträchtigsten Sportteams der Uni sind.

Nichtsdestotrotz habe ich micht nicht davon abhalten lassen, heute das Eishockeymatch zwischen Aberdeen Lynx und den Dundee Tigers zu besuchen, schließlich bin ich ja als gelegentlicher Eishockeybesucher von den Spielen der Straubing Tigers her einiges gewohnt. Außerdem haben sich die ca. 50 Zuschauer bestimmt gefreut, dass zumindest noch acht der ungefähr 1100 Plätze im Eisstadion von Aberdeen durch Erasmus- Studenten belegt wurden.
Davon abgesehen, dass Eishockey nicht unbedingt die Stärke der beiden Teams zu sein schien und das Spiel von entsprechender Qualität war (noch nicht einmal das klassische "Scheibe tief"- Spiel klappte richtig), war es trotzdem ein lustiger Abend, an dem wir uns mit finnisch-deutscher Gelassenheit die Laune nicht verderben ließen. Schließlich kompensierten die Spieler ihre eingeschränkten technischen und läuferischen Fähigkeiten durch ein Mehr an körperlichem Einsatz, das zumindest für den Schiedsrichter nur sehr selten strafzeitwürdig war- eigentlich kein Wunder, war dies doch kein DEL- Schiedsrichter, sondern ein gemütlicher Schotte mit leichtem Bauchansatz, der sich bei Spielunterbrechungen immer als Erster am Tor abstützte, um sich zu erholen.





Trotz aller Härte war die Atmosphäre jedoch nicht nur wegen der geringen Zuschauerzahl sehr familiär: beide Mannschafen wärmten sich zum Teil gemeinsam auf, begonnen wurde nicht etwa zur vorher vereinbarten Zeit, sondern mit ca. 20 Minuten Verspätung erst als wirklich beide Mannschaften fertig waren und wenn während des Spiels das Tor verrutscht war (was sehr oft vorkam), wurde das Spiel nicht etwa extra unterbrochen, sondern während des laufenden Spiels das Tor einfach wieder aufgestellt. Uns Zuschauern taten die beiden Mannschaften dann sogar den Gefallen, dass es nach dem zweiten Drittel schon 9:0 für die Mannschaft aus Dundee stand und wir daher nach dem zweiten Drittel guten Gewissens und ohne Angst, etwas zu verpassen, unseren Standort an einen wärmeren Ort verlagern konnten!

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